Für die aktuell rund 90 Vereinsmitglieder des „Ein HANSA JET für Hamburg e.V.“ ist es eine Herzensangelegenheit. Gemeinsam arbeiten sie mit Enthusiasmus und Fachwissen an der flugfähigen Instandsetzung des 1966 in Finkenwerder gefertigten Hansa Jets mit der Baunummer 1025.
Ihr Ziel: Er soll eines Tages als fliegendes Wahrzeichen der Hansestadt für den Luftfahrtstandort Hamburg werben.
In Halle 104 des heutigen Airbus-Werkes sowie in dem davor errichteten Containerdorf sind fachkundige Vereinsmitglieder, darunter Fluggerätmechaniker und Ingenieure, ehrenamtlich am Werk. Derzeit immer dienstags ab 16.00 Uhr.
Der gemeinnützig anerkannte Verein hatte den Hansa Jet für einen symbolischen Preis von 9.200 Euro von der Bundeswehr gekauft – ein Euro pro Kilo maximalem Startgewicht. Im Januar 2010 traf er schließlich demontiert, auf Tiefladern verladen, an seinem Entstehungsort ein.
Der Hansa Jet ist das erste deutsche, in Serie gebaute Düsenverkehrsflugzeug, einst von der Hamburger Flugzeugbau GmbH auf dem heutigen Airbus-Gelände produziert. Seine Konstruktion war in den frühen sechziger Jahren bahnbrechend: Aufgrund der nach vorn gepfeilten Tragflächen konnte die Kabine ohne störende Flügelholme gebaut werden und bot einen für diese Flugzeug-Klasse ungewöhnlich großen Innenraum. Ab 1964 verließen 47 Hansa Jets, zwei Prototypen und 45 Serienmodelle, die Endmontagelinie in Finkenwerder. Sie flogen für Kunden in 13 Ländern auf vier Kontinenten. Als siebensitzige VIP-Jets, Verkehrsflugzeuge mit bis zu zwölf Sitzplätzen, Ambulanzjets, Flugtrainer, auf Spezialmissionen, als Forschungsflugzeuge und als Frachter.
Es steht zwar noch nicht fest, wann der Hansa Jet des Vereins „Ein HANSA JET für Hamburg e.V.“ wieder abheben kann, aber es wird gelingen! Davon sind die Vereinsmitglieder überzeugt, die das Know-how, die Ausdauer und die nötige Verrücktheit für dieses Projekt mitbringen!
Wolfgang Borgmann